Wie lassen sich nachhaltige und ökonomisch tragfähige Agrar- und Ernährungssysteme schaffen, um für eine ausreichende und gesunde Ernährung zu sorgen – bei gleichzeitigem Schutz von Mensch, Tier, Ökosystem und Klima? Unter Federführung der ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ù Göttingen ist jetzt ein umfassendes Forschungsvorhaben angestoßen worden, an dem auch die Leibniz ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ù Hannover (LUH) beteiligt ist. Das Projekt „agri:change – Zukunft durch Wandel: Nachhaltigkeitstransformation der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Niedersachsen“ erhält insgesamt 24,75 Millionen Euro aus zukunft.niedersachsen, dem gemeinsamen Wissenschaftsförderprogramm der VolkswagenStiftung und des Landes Niedersachsen. Die Projektförderung ist auf fünf Jahre anlegt.
agri:change – Zukunft durch Wandel
Die ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ù Göttingen will mit dem Verbundantrag den nachhaltigen Umbau der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Niedersachsen aktiv mitgestalten. In sogenannten agri:labs werden praxisnahe, transdisziplinäre Lösungen, Produkte und Konzepte entwickelt – etwa zur Bewertung der Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette oder zur Identifikation gesellschaftlicher Trends als Impulse für Veränderung. Weitere Schwerpunkte sind die kreislauforientierte Ressourcennutzung, verbessertes Tierwohl und neue Einkommensquellen durch innovative Geschäftsmodelle.
Die Leibniz ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ù Hannover (LUH) ist bei zwei Labs dabei. agri:lab X3 fokussiert sich unter Beteiligung von Prof. Dr. Tuba Esatbeyoglu, Institute of Food and One Health, auf eine umfassende und effiziente stoffliche Nutzung von pflanzlichen und tierischen Nebenströmen Abfällen, die bei der Herstellung von Lebensmitteln entstehen. Dies soll neue Geschäftsfelder erschließen, die ökonomisch effizient sind und gleichzeitig von der Gesellschaft bzw. von Verbrauchern anerkannt werden.
Ziel des Teilprojekts agri:lab X4 ist es, sozial-ökologische Transformationsprozesse in Landschaften Niedersachsens zu erforschen. An der Leitung des Labs sind Prof. Dr. Christian Albert und Dr. Daniela Kempa vom Institut für Umweltplanung beteiligt. Im Mittelpunkt stehen drei Landschaftstypen: Moorlandschaften sowie intensiv und extensiv genutzte Agrarräume. Durch transdisziplinäre Forschung in Reallaboren wollen die Beteiligten neue Impulse für eine nachhaltige Landschaftsentwicklung in Niedersachsen setzen und Transformationsprozesse unterstützen.
Zum Verbund gehören noch weitere ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ùen und Hochschulen (u. a. Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hochschule Osnabrück, ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ùen in Vechta, Lüneburg und Braunschweig), außeruniversitäre Forschungseinrichtungen (u. a. Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik, Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung, Thünen-Institut) sowie Partner aus der Agrarwirtschaft.
zukunft.niedersachsen
Der überwiegende Teil der Fördermittel von zukunft.niedersachsen resultiert aus dem Gegenwert der jährlichen Dividende auf nominal 30,2 Millionen VW-Treuhandaktien des Landes Niedersachsen, die dem Gewinnabführungsanspruch an die VolkswagenStiftung unterliegen. Satzungsgemäß sind die Fördermittel an wissenschaftliche Einrichtungen im Land Niedersachsen zu vergeben. Dazu legt die Landesregierung dem Kuratorium der Stiftung zumeist im Sommer und im Herbst Verwendungsvorschläge vor. Im Berichtsjahr 2024 standen für zukunft.niedersachsen wegen Sondererträgen insgesamt 618,7 Mio. Euro zur Verfügung.