Hackerangriffe auf Unternehmen und Verwaltungen sind eine wachsende Gefahr in Europa: 2024 berichteten 60 Prozent der deutschen Unternehmen von einer Zunahme der Cyberattacken im Vergleich zum Vorjahr. Mit dem „Leibniz-Center for Industrial Security“ soll Forschung zur Cybersicherheit dauerhaft in Niedersachsen gestärkt werden. Dafür stellt zukunft.niedersachsen elf Millionen Euro bereit. Für das Vorhaben soll die bestehende Kooperation des CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit mit der Leibniz-±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ù Hannover (LUH) weiter ausgebaut werden.
Cybersicherheit ist komplex und erfordert deshalb einen mehrdimensionalen Ansatz. Dieser muss neben klassischer Hardware- und Netzwerksicherheit u.a. auch Verfahren zur Erkennung von und Verteidigung gegen Cyberangriffe sowie das menschliche Verhalten von Entwicklerinnen, Entwicklern und Nutzenden berücksichtigen. Zudem sind vertrauenswürdige und erklärbare KI-Methoden für eine moderne Cybersicherheit erforderlich. Das „Leibniz-Center for Industrial Security“ wird diese komplexen Fragen bearbeiten. Die auf vier Jahre angelegte Projektförderung dient auch dazu, die strategische Zusammenarbeit der Leibniz ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ù Hannover mit dem „CISPA - Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit“ zu stärken sowie ihr gemeinsames Forschungsprofil zu schärfen.
Seit 2020 entwickeln die Leibniz ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ù Hannover, die TU Braunschweig und die Physikalisch-Technische Bundesanstalt unter dem Dach des Quantum Valley Lower Saxony (QVLS) einen 50-Qubit-Quantencomputer. Das Projekt soll die Leistungsfähigkeit des bestehenden Prototyps optimieren und weiterentwickeln. Das in Niedersachsen entstandene Umfeld im Bereich der Quantentechnologien soll weiter verbessert und die beteiligten Projektpartner optimal positioniert werden, um weitere Drittmittel einzuwerben.
Die Quantentechnologie ermöglicht es, Lösungen für hochkomplexe Fragestellungen zu finden, die für klassische Computer zu aufwändig oder unmöglich sind. Beispiele sind Mustererkennung in riesigen Datenmengen, Decodierung von komplexen Codes oder verbesserter digitaler Schutz. Während klassische Computer mit sogenannten Bits rechnen, deren Zustand entweder 0 oder 1 ist, arbeiten Quantencomputer mit Qubits. Die können nicht nur 0 oder 1 sein, sondern auch beides gleichzeitig. Vereinfacht ähneln sie einer geworfenen Münze, die in der Luft gleichzeitig Kopf und Zahl ist. Erst wenn sie landet, zeigt sich das Ergebnis. Durch diese sogenannten Überlagerungen können Quantencomputer sehr viel mehr Rechenprozesse gleichzeitig durchführen und Aufgaben extrem schnell berechnen, für die klassische Computer zum Teil Jahre bräuchten. Das Projekt wird mit 5,5 Millionen Euro gefördert.
zukunft.niedersachsen ist das gemeinsame Wissenschaftsförderprogramm der niedersächsischen Landesregierung und der VolkswagenStiftung. In der aktuellen Bewilligungsrunde fließen 147,5 Millionen Euro in bereits laufende sowie neue Projekte. Das hat das Kuratorium der Stiftung auf Vorschlag des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur nun entschieden.
zukunft.niedersachsen
Der überwiegende Teil der Fördermittel von zukunft.niedersachsen resultiert aus dem Gegenwert der jährlichen Dividende auf nominal 30,2 Millionen VW-Treuhandaktien des Landes Niedersachsen, die dem Gewinnabführungsanspruch an die VolkswagenStiftung unterliegen. Satzungsgemäß sind die Fördermittel an wissenschaftliche Einrichtungen im Land Niedersachsen zu vergeben. Dazu legt die Landesregierung dem Kuratorium der Stiftung zumeist im Sommer und im Herbst Verwendungsvorschläge vor. Im Berichtsjahr 2024 standen für zukunft.niedersachsen wegen Sondererträgen insgesamt 618,7 Mio. Euro zur Verfügung.