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"Die Durchführung des TAPs hat mir wertvolle Einblicke gegeben"

"Die Durchführung des TAPs hat mir wertvolle Einblicke gegeben"

Dr. Johanna Meyer vom Institut für Technische Chemie der LUH Dr. Johanna Meyer vom Institut für Technische Chemie der LUH Dr. Johanna Meyer vom Institut für Technische Chemie der LUH
© Lars-Erik Meyer

Das Teaching Analysis Poll (TAP) ist eine semesterbegleitende Evaluationsmethode und kann als Alternative zur „klassischen“ Lehrveranstaltungsbewertung an der LUH eingesetzt werden. Mit hochschuldidaktischer Einzelberatung verknüpft können hier lernförderliche Aspekte direkt erkannt und etwaige Veränderungsideen sofort in der Lehrveranstaltung umgesetzt werden. Dr. Johanna Meyer vom Institut für Technische Chemie der Naturwissenschaftlichen Fakultät setzt TAP erfolgreich in ihren Lehrveranstaltungen ein. Wir sprechen mit ihr über ihre Erfahrungen und die Vorteile der Methode in der Praxis.

Frau Dr. Meyer, warum haben Sie sich entschieden, ein Teaching Analysis Poll (TAP) in Ihrer Lehrveranstaltung durchzuführen?

Das Unterrichten und Begleiten von Studierenden in komplexen Themen sind für mich als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Chemie eine bereichernde Erfahrung. Allerdings hatte ich während meines Studiums keine formale didaktische Ausbildung. Um dies zu kompensieren, nahm ich letztes Jahr am Zertifikatsprogramm Pro Lehre teil, was mein Interesse an kontinuierlicher Verbesserung und gezieltem Feedback weckte. Die regulären Lehrveranstaltungsbewertungen empfinde ich oft als nicht präzise genug oder schwer einzuordnen, um effektive Veränderungen zu bewirken. Daraufhin wurde ich durch eine Rundmail auf das TAP aufmerksam. Besonders die Begleitung der Evaluation durch eine erfahrene Person war für mich äußerst ansprechend.
 

Welche Erfahrungen haben Sie mit der Methode gemacht?

Direktes Feedback zu erhalten, kann durchaus einschüchternd wirken. Doch die beiden Mitarbeiterinnen schafften es mit ihrer sehr freundlichen und offenen Ausstrahlung, mir und sicherlich auch den Studierenden sofort die Anspannung zu nehmen. Besonders gefallen an der Methode hat mir die Kombination zwischen einer Lehrhospitation und neutralem sowie professionellem Einholen und Einordnen des Feedbacks. So wurden ähnliche Kommentare gebündelt, alles zur Abstimmung freigegeben und die Wichtigkeit der Hinweise priorisiert. Besonders ist mir ein Student in Erinnerung geblieben, dem ich direkt nach der TAP-Veranstaltung im Flur begegnete. Mit einem breiten Grinsen erklärte er, dass die Veranstaltung bestens lief und er sich schon auf die nächste Woche freue.
 

Inwiefern hat die Durchführung des TAPs Ihre Lehrveranstaltung oder Ihre Lehrmethoden beeinflusst?

Ich experimentiere gerne mit verschiedenen Lehrmethoden in meinen Veranstaltungen, doch herauszufinden, welche bei den Studierenden am besten ankommen oder ihnen am meisten helfen, kann herausfordernd sein. Die Durchführung des TAPs hat mir wertvolle Einblicke gegeben und mich in der Anwendung bestimmter Methoden bestärkt. Besonders interessant war für mich die Rückmeldung zu meinen Tafelbildern. Durch das TAP weiß ich nun, dass diese geschätzt werden und die Lernprozesse der Studierenden unterstützen. Diese Bestätigung hat mich ermutigt, meine Tafelbilder weiterhin zu nutzen und sogar häufiger einzusetzen. Zusätzlich versuche ich, nicht nur meine Veranstaltung bestmöglich zu strukturieren und die Übung mit der Vorlesung abzustimmen, sondern auch den Aufbau und meine Vorgehensweise vor den Studierenden zu begründen.
 

Welche Auswirkungen hatte die gemeinsame Besprechung der Ergebnisse auf die Lernatmosphäre in Ihrer Veranstaltung?

Die gemeinsame Besprechung der Ergebnisse mit den Studierenden hat die Lernatmosphäre sehr bereichert. Ich hoffe, ich habe den Studierenden so vermittelt, dass ihre Meinung mir wichtig ist und dass ich Kommentare, Fragen, Lob und Kritik ernst nehme. Die Studierenden haben so aktiv Einfluss auf ihre Lehrveranstaltungen und können diesen nicht nur in den normalen LVBs nehmen, sondern auch während des Semesters, was einen viel größeren Einfluss auf ihre eigene Lernerfahrung hat und nicht „nur“ den nachfolgenden Jahrgängen hilft.
 

Welche Empfehlungen oder Tipps könnten Sie anderen Lehrenden geben, die darüber nachdenken, ein TAP durchzuführen?

Es kann vorkommen, dass man das Gefühl hat, noch nicht ausreichend vorbereitet zu sein, um an solchen Beratungen teilzunehmen. Diese Angst ist komplett unbegründet. Die Mitarbeiterinnen sind äußerst hilfsbereit, zugänglich und offen für alle möglichen Fragen. Daher kann ich jedem, der seine Lehre verbessern möchte, das TAP nur wärmstens empfehlen.
 

Frau Dr. Meyer, vielen Dank für das Gespräch.